Dietmar Isaiasch – Saisonstart mit zwei Gesichtern.

10 juni 2013 | By
Megazander

Ungewohnt dick und fett fuer einen Zander zum Saisonstart. Der lange Winter steckt auch den Fischen noch in den Knochen…

Diese Saison war alles anders. Das höre ich nicht nur von vielen Anglern an der Slipstelle, ich selbst habe es das letzte Mal 2006 mitgemacht. Damals war es auch ein sehr kaltes und regnerisches Frühjahr und besonders die Maas war sehr hoch. Die Fische haben wir auch damals sehr flach und ufernah mit Shads “wachgerüttelt” und schöne Exemplare gefangen.

Dieses mal ist es vor allem der Rhein der aus Deutschland viel Wasser mit sich bringt und nicht der Regen in den Ardennen. Zudem sind die Waal, der Nederrijn, die Ijssel und die Maas (unterhalb des Teils mit Waalverbindung bei St. Andries (dem Kanal bei Kerkdriel) auch hoch gewesen. An keinem einzigen Tag blieben meine Angelfreunde und ich unterhalb von 30 Fischen (Toptage brachten 66 Stück) und hatten viele schöne Fische um die 70, einige 80er, drei 90er und einen ganz Dicken mit nicht ganz einem Meter!

Auf den Grossgewaessern, ohne Stroemung, war die ‘Legend’ in 15cm nicht zu schlagen. Besonders erfolgreich waren UV-Farben wie Brown Chartreuse, Lemon Tiger, Lime und Hot Chartreuse!

Hier fing man die Fische mit Shads, aber nicht zu kleinen Modellen sondern mit 5,5″ und 7″-  also 15- gut 18 cm stattlicher Länge! Nicht unbedingt die Ködergrösse die man zum Saisonstart auf dem Schirm hat, aber in diesem Fall absolut notwendig um die nötige Aufmerksamkeit zu erzeugen und die Fisch zu zupacken zu bewegen. Sie mussten auch einen Schaufelschwanz haben, nicht zu groß, damit sie nicht in der Strömung rotieren und die Fische sie dann wieder verschmähen. Ein gutes Mittelmass sollte es sein.

Der Fisch meidet den Stroemungsdruck und steht oft zwischen Pfeilern und Hafenbauten.

Die Favoriten waren Bass Assassin Sea Shads und der Fox Rage Pro Shad! Wer nun glaubt, daß Shads mit Aktion der Schlüssel zum Erfolg sind, hat die Rechnung ohne die Zander gemacht. Gerade auf den grossen Gewässern wie Volkerak, Haringvliet und Hollands Diep stehen die Fische viel tiefer als erwartet. Auf manchen Stellen waren die Fische kaum oberhalb von 10 m Tiefe zu fangen. Das war anders als auf den trüben Flüssen, wo man mit steigendem Wasserstand immer flacher fischen musste.

Im Fluss sind 30 Gramm Bleigewicht am Jig notwendig. Abhaengig von der Angelstelle kommen selbst 50 Gramm zum Einsatz! Keine Angst, die Zander stoert’s nicht – sie packen hart zu…

Es fiel auch auf, daß die Shads mit viel Schwanzaktion keine Fische mehr brachten. Hier musste man Köder mit V-Schwanz oder Tentakeln nehmen, um gut zu fangen und auch wieder Köder mit mindestens 15-18 cm Länge. Selbst Shads mit 23 cm Länge haben die Glasaugen bedingungslos eingesaugt. Wir machten mit dem Fin S von Lunker City, dem Legend und dem Fork Tail (beide von Fox Rage) die besten Erfahrungen.

Die Anbisse sind zwar immer knallhart und der Gummi sitzt oft tief im Maul. Dennoch ist ein Stinger bei solch langen Shads notwendig, da die grossen Fische einen guten Drill liefern und der Koeder nicht selten, bei all dem Kopfschuetteln, aus dem Maul rutscht.

Ein letzter wichtiger Punkt war, daß die Präsentation eher langsam sein musste. Ob Strömung oder nicht, langsam den Köder anheben (keine schnellen Jigbewegungen), und dann lange “hängen” lassen(bis zu einer Minute). Eine Angelei die ich normalerweise an kalten Wintertagen betreibe. Aber ich erkenne daß bei diesem Saisonstart alles anders ist! Etwas Glück haben wir auch noch, das hohe Wasser geht bald wieder zurück und dann können wir wieder so drei bis vier Tage diese Ausnahmesituation im Sommer, aber mit noch wärmeren Wasser geniessen. Ich halte euch auf dem Laufenden!

Grüsse Dietmar

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